Hände weg von Jungtieren

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Eichhörnchenjunges auf der Wildtierstation des
Hamburger Tierschutzverein von 1841 e. V. Foto © HTV

Nach dem langen Winter kommt der Frühling jetzt mit Macht. Überall grünt und blüht es und in Parkanlagen, Wäldern und im eigenen Garten sind die heimischen Tier- und Vogelarten dabei, ihren Nachwuchs aufzuziehen.

Der Hamburger Tierschutzverein von 1841 e. V. (HTV) appelliert daher an alle, die jetzt zu ihren ersten Frühlingsspaziergängen aufbrechen, vermeintlich hilflose Jungtiere nicht mitzunehmen.

„Die Kleinen, die man scheinbar hilflos am Wegesrand sieht, sind zumeist nicht unversorgt“, sagt Manfred Graff, 1. Vorsitzender des HTV.

So warten junge Hasen oft stundenlang auf einer Wiese auf ihre Mutter, während Kaninchen- und Eichhörnchenkinder ihren Bau oder Kobel verlassen, sobald sich ihr Fell ausgebildet hat. Ihre Mütter sind auf Nahrungssuche oder haben sich in der Nähe vor dem Menschen versteckt. Die Küken von Amseln, Krähen und Elstern sind nach dem Schlüpfen zunächst noch nackte Nesthocker, bevor sie mit ausgebildetem Federkleid das Nest für ihre ersten Flugversuche in Bodennähe verlassen. Dabei lassen die Altvögel ihre Brut aber keinesfalls aus den Augen und versorgen sie auch weiterhin mit Futter. Entenküken dagegen halten es im Nest nicht lange aus und folgen ihren Eltern schon gleich nach dem Schlupf.

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Dieses Taubenküken ist auf Hilfe angewiesen.
Foto © HTV

Um herauszufinden, ob ein Jungtier verwaist ist, muss es einige Stunden aus der Entfernung beobachtet werden. In der Regel findet das Junge wieder zur Mutter – oder umgekehrt. Der überwiegende Teil der gefundenen Jungtiere benötigt keine menschliche Hilfe, sondern ist in der Natur besser aufgehoben. Nackte Jungvögel, die aus dem Nest gefallen sind, sollten dagegen möglichst zurückgesetzt werden. Schon befiederte Jungvögel, die noch nicht richtig fliegen können und am Straßenrand herumhüpfen, darf man zudem vorsichtig an einen sicheren Ort, wie ein abseits der Straße gelegenes Gebüsch, umsetzen. Dabei ist aber darauf zu achten, dass der Jungvogel in direkter Nähe zum Fundort bleibt.

„Vögel stören sich übrigens nicht am menschlichen Geruch“, erklärt Graff, „sodass die Jungtiere nach dem Umsetzen nicht, wie oft angenommen, von ihren Eltern verstoßen werden.“

Auch bei den meisten Säugetieren sei der menschliche Geruch für die Elterntiere kein Grund, sich von ihrem Nachwuchs abzuwenden. „Rehkitze oder Hasen, die besonders oft eingesammelt werden, können sogar noch nach bis zu 48 Stunden an den Fundort zurückgebracht werden“, weiß der HTV-Vorsitzende und empfiehlt, vor dem Eingreifen fachkundigen Rat oder Unterstützung bei den Tierschützern des HTV einzuholen.

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Dieses Wildkaninchen wird auf baldige Auswilderung vorbereitet.
Foto © HTV

Der Hamburger Tierschutzverein ist unter seiner Notrufnummer 040-22 22 77 rund um die Uhr zu erreichen.

Ist ein Jungtier eindeutig nicht in der Lage, allein zu überleben, ist rasche Hilfe notwendig und richtig. Allerdings sollten sich keinesfalls Laien daran versuchen, ein Jungtier zu päppeln oder ein offensichtlich krankes Tier zu pflegen. In seiner Wildtierstation im Tierheim in der Süderstraße kümmern sich die Tierpfleger des Hamburger Tierschutzvereins rund um die Uhr um verletzte und verwaiste Wildtiere, die dort professionell aufgezogen, versorgt und später wieder ausgewildert werden.

Infos und Kontakt zum HTV

Hamburger Tierschutzverein von 1841 e. V.
Claudia Stück – Leiterin Pressearbeit

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Süderstraße 399
20357 Hamburg

Telefon 040 211106-98

E-Mail: stueck@hamburger-tierschutzverein.de

www.hamburger-tierschutzverein.de
www.facebook.com/HamburgerTierschutzverein

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