Praxistipps: Hund und Kind

Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft
© Melissa-Wentarmini-Flickr

Hunde sind Kindern gegenüber zunächst neutral eingestellt. Das Tier muss erst herausfinden, ob der Knirps einen Spielgefährten oder eine unbeabsichtigte Bedrohung darstellt. Mit diesen Tipps wird das Zusammenleben von Hund und Kind für beide Seiten ein Erfolg.

Kinder sollten Regeln lernen

Auch ein noch so freundlicher Hund, kann Verletzungen verursachen, wenn er sich erschrickt oder das Kind ihm unabsichtlich Schmerzen zufügt. Hund und Kind sollten deshalb nie ohne Aufsicht miteinander spielen. Es ist wichtig, Hund und Kind gut aufeinander vorzubereiten.

Kinder sollten deshalb lernen:

  • auf die Signale und die Körpersprache des Hundes zu achten
  • nur unter Aufsicht mit ihm zu schmusen
  • dem Hund nicht in die Augen zu starren
  • den Hund nicht anzuschreien oder zu bedrohen
  • dem Hund nichts wegzunehmen
  • den Hund nicht beim Fressen zu stören
  • den Hund nicht am Schwanz zu ziehen
  • vor einem Hund nicht davonzulaufen
  • zu akzeptieren, dass sich der Hund auch mal zurückziehen möchte
  • den Hund freundlich und mit Respekt zu behandeln
  • fremde Hunde im Beisein des Besitzers erst an der Hand schnuppern zu lassen und nicht wild oder von hinten darauf zuzustürmen
  • fremde Hunde, die alleine sind, nicht zu streicheln

So gewöhnt man Hund und Kind aneinander

Der Hund sollte zunächst langsam auf den Neuankömmling vorbereitet werden. Am besten er schnuppert zur Vorbereitung an Decken und Kleidungsstücken oder auch an einer gebrauchten Windel. Der erste direkte Kontakt zwischen Hund und Baby sollte äußerst vorsichtig erfolgen. Ein schreiendes Baby könnte dem Tier Angst einjagen. Am besten der Vierbeiner verknüpft von Anfang an schöne Erlebnisse mit dem Kind, etwa indem er mit Leckerlis verwöhnt wird, wenn das Baby anwesend ist.

Ein erwachsener Hund kommt ins Haus

Wer sich einen erwachsenen Hund aus dem Tierheim oder von privater Hand nach Hause holen möchte, sollte sich unbedingt nach seiner Vorgeschichte erkundigen. Wichtig ist etwa, wie sich der Hund früher gegenüber Kindern verhalten hat bzw. ob es spezielle Erlebnisse gab. Die erste Begegnung sollte dann langsam und ruhig erfolgen. Der Hund möchte zuerst ein wenig schnuppern und das Kind sollte mit den Grundregeln vertraut sein (siehe oben).

Ein Welpe kommt ins Haus

Wer sich einen jungen Hund nach Hause holen will, der vielleicht noch keinen Kontakt mit Kindern hatte, sollte behutsam vorgehen. Denn wenn der Welpe bereits in seinen ersten Monaten schlechte Erfahrungen mit Kindern macht, wird sich das auf sein späteres Verhalten auswirken. Das Kind sollte respektieren, dass der Hund kein Spielzeug ist, sondern ein Lebewesen mit Anrecht auf Ruhephasen, Schlafzeiten und einem eigenen Bereich. Wenn der Welpe im Spiel seine Kräfte messen möchte und vielleicht sogar zuzwickt, sollte man das kleine Gerangel sofort mit einem nachdrücklichen „Aus!“ beenden. Der Hund wird dann für sein weiteres Leben lernen, dass er nicht zubeißen darf und seine Menschenfamilie mit Vorsicht zu behandeln hat.

Auch der Hund braucht klare Regeln

Unmissverständliche Regeln sind für einen Hund sehr wichtig. Die Do’s und Dont’s sollten deshalb im Familienkreis beschlossen und konsequent von allen angewendet werden: Darf der Hund aufs Sofa? Schläft er im Flur oder darf er mit ins Schlafzimmer? Nur wenn alle Familienmitglieder dieselben Regeln anwenden, kann sich der Hund daran halten.

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