Haustiere im Sommer

Tipps für tierfreundliche heiße Tage
Tipps für tierfreundliche heiße Tage © Fotolia

Auch Tiere kommen im Sommer ganz schön ins Schwitzen! Doch wie sorgt man an heißen Tagen am besten für eine Abkühlung bei den Vierbeinern? Und was ist zu tun, wenn das Tier einen Hitzschlag erleidet? Tipps, damit sich Haustiere im Sommer wohlfühlen.

Schatten schützt vor Sonnenbrand!

Die Sommerhitze kann für Tiere problematisch werden. Denn zu viel Sonne macht nicht nur durstig, sondern kann auch bei den Vierbeinern zu Sonnenbrand führen! Je nach Tierart und Rasse sind die Tiere anfällig für einen Sonnenbrand auf unbehaarten Körperstellen wie Nase oder Ohrmuscheln. Besonders kurzhaarige oder hautempfindliche, hellen Hunderassen wie Dalmatiner oder Bullterrier sollten mit Sonnencreme auf Schnauze und Ohren vor einem Sonnenbrand geschützt werden. In einigen Fällen ist die Sonnencreme wegen des Fells schlecht aufzutragen oder die Creme wird von den Tieren nicht toleriert und abgeschleckt. Daher besteht der bestmögliche Schutz darin, die Tiere nicht allzu lange der prallen Sonne auszusetzen. Bei sommerlichen Temperaturen die Vierbeiner bitte nur im Schatten unterbringen. Sind Sie unterwegs, Ihren Hund bitte nur an einem schattigen Plätzchen anleinen. Freiläufe für Kaninchen und Meerschweinchen sollten mindestens zur Hälfte im Schatten stehen und zudem über schattenspendende Unterschlüpfe verfügen.

Ein bisschen Nass muss sein.

Wasser marsch: Viel frisches Wasser ist im Sommer für alle Tiere Pflicht! Zuhause reichlich Flüssigkeit zum Trinken bereitstellen. Für unterwegs empfiehlt sich, eine Wasserflasche dabei zu haben, die Sie Ihrem Vierbeiner immer wieder anbieten sollten. Bei steigenden Temperaturen können Sie Ihrem Tier auch mal ein nasses (Kinder-)T-Shirt überziehen oder es mit einem feuchten Tuch abdecken. Auch Wasser aus einer Sprühflasche sorgt für Abkühlung. Oder Sie legen Ihrem Vierbeiner ein feuchtes Handtuch als Unterlage hin.

Hunde lieben Wasser

Wer einen Garten hat, kann seinem Hund zum Planschen auch einen eigenen „Hunde-Pool“ anlegen. Aber Vorsicht – ungeschützte Schwimmbecken können schnell zur Gefahrenquelle werden! Auch wenn die meisten Hunde schwimmen können, können sie sehr tiefe Schwimmbecken oftmals nicht ohne eine spezielle Klettervorrichtung verlassen. Daher immer darauf achten, dass eine Ausstiegshilfe vorhanden ist, wie etwa ein schräg stehendes Brett oder eine fest verankerte Leiter. Am besten den Hund immer nur unter Aufsicht in das Planschbecken lassen!

Für andere Kleintiere einfach eine flache Schüssel mit Wasser in den Freilauf stellen – auch Kaninchen und Meerschweinchen hüpfen im Sommer gerne mal ins kühle Nass.

Unterwolle ade!

Vor allem ältere Hunde mit dichtem Fell machen im Sommer früher schlapp als gewohnt. So kann es im schlimmsten Fall zu schweren Herz-Kreislaufstörungen oder einem Hitzschlag kommen. Aufgepasst – mit der Hitze ist nicht zu spaßen! Im Gegensatz zu uns Menschen können Hunde ihre Temperatur nicht durch schwitzen regulieren. Ein lebensgefährlicher Hitzekollaps kann die Folge sein.
Bei Rassen mit langem Haar und dichtem Unterfell darum die Unterwolle auskämmen oder mit speziellen Scheren und Trimmmessern ausdünnen. Langhaarige Hunde wie Collies im Sommer aber nicht scheren! Das lange Fell schützt nämlich die empfindliche Hundehaut vor Sonnenbrand und Hitze.
Auch bei kurzhaarigen Hunderassen sollte die Unterwolle im Sommer nur ausgedünnt werden. Geschoren werden nur einige wenige Hunderassen wie beispielsweise Pudel oder Airdale Terrier. Wer sich unsicher ist, ob der eigene Hund geschoren werden soll oder nicht, sollte vorsichtshalber beim Tierarzt oder einem professionellen Hundefriseur nachfragen.

Pfoten weg vom „heißen Pflaster“!

Eine weitere Gefahrenquelle im Sommer ist für Hunde und Katze der heiße Asphalt. Auf der aufgeheizten Straße können sich die Tiere beim Spaziergang Verbrennungen an den Pfoten zuziehen. Grundsätzlich sollten im Sommer körperliche Anstrengungen vermieden werden – dies gilt besonders während der Mittagszeit. Bei heißen Temperaturen die sportlichen Aktivitäten mit dem Hund möglichst auf die frühen Morgen- oder späten Abendstunden verlegen. Um die Vierbeiner zu schonen, Fahrradtouren am besten ganz streichen. Beim Gassi gehen stets im Schatten bleiben und regelmäßig Pausen einlegen. Zudem sollte den Tieren ständig Wasser zur Verfügung stehen. Denn Hunde sind oftmals sehr durstig – lange bevor beim Menschen der große Durst einsetzt. Daher immer eine Trinkflasche oder einen zusammenknüllbaren und wasserdichten Outdoor-Napf dabei haben.

Fenster und Türen schließen!

Vorsicht, Fenster-Falle!

Offene Fenster, Kipp-Fenster und ungeschützte Balkone können vor allem für Katzen zum Risiko werden. Die neugierigen Stubentiger können sich leicht bei einem Sprung oder einer waghalsigen Kletterpartie verletzen. Schwere Brüche und innere Verletzungen sind die Folge. Aber auch andere Tiere wie Hunde und springfreudige Kaninchen sind gefährdet. Verantwortungsvolle Besitzer sollten daher Fenster und Balkone mit Netzen „tiersicher“ machen.
Auch offene Türen stellen für manche Vierbeiner eine unwiderstehliche Verlockung dar. Doch der ungehinderte „Freigang“ durch die Gartentür kann schwere Folgen haben: Läuft das Tier auf die Straße, kann es einen Unfall verursachen und sogar selbst unter die Räder geraten. Haus- und Gartentür deshalb besser gut verschließen.

Leichte, frische Sommerkost

Große Futterportionen sind bei hohen Temperaturen für Tiere nur schwer verdaulich. Daher im Sommer nur kleine Portionen bereitstellen und für ausreichend Flüssigkeit sorgen. Bei Kleintieren und Pferden Futterreste wie Karotten, Kartoffeln oder Salatblätter schnell entsorgen. Liegen diese Futtermittel zu lange in der Sonne, können sie verderben und schwere Krankheiten verursachen. Auch Nassfutter für Hunde und Katzen sollte nicht zu lange in der Hitze stehen bleiben – Fliegen legen gerne ihre Eier darin ab.

Kühlen hilft bei Bienenstich

Sommerzeit, Insektenzeit: Besonders Hunde und Katzen schnappen gerne nach Insekten. Doch Bienen- und Wespenstiche können Allergien auslösen. Schwellungen an den Pfoten behandelt man am besten mit einem in Essigwasser getränkten Lappen oder mit einem in ein Tuch gewickeltes Kühlpad. Bei Stichen in der Halsgegend bitte sofort den Tierarzt aufsuchen! Denn im schlimmsten Fall können Schwellungen im Hals zum Erstickungstod führen.

Hilfe, Hitzschlag!

Es ist passiert: Das Tier wirkt apathisch oder ist besonders aufgeregt. Der Atem geht rasend schnell, es verkrampft sich und zittert – Hitzschlag! Beim Hitzschlag handelt es sich um eine Überwärmung des Körpers. Besonders anfällig für einen Hitzschlag sind Hunde, da sie die überschüssige Wärme nicht durch Schwitzen abgeben können. Beim geringsten Verdacht auf einen Hitzschlag das überhitzte Tier sofort in den Schatten bringen! Den Patienten mit nassen Tüchern kühlen – zuerst langsam die Beine, dann der restliche Körper und zuletzt den Kopf. Die Verdunstungskälte des Wassers hilft, die Körpertemperatur des Tieres zu senken. Bieten Sie ihm lauwarmes, keinesfalls eiskaltes, Wasser zum Trinken an. Auch wenn sich der Zustand durch die Erste-Hilfe-Maßnahmen verbessert, bringen Sie das überhitzte Tier dennoch umgehend in die nächste Tierarztpraxis. Nur ein Veterinär kann Spätfolgen ausschließen, die das Tier auch durch einen Beinahe-Hitzschlag erhalten kann.

Erste Hilfe bei Hitzschlag

Starke Strahlung führt zum Sonnenstich!

Im Gegensatz zum Hitzschlag entsteht der Sonnenstich bei intensiver Sonneneinstrahlung auf Kopf und Halspartie. Es kommt zum Wärmestau im Gehirn, wodurch die Blutzirkulation der inneren Organe, besonders des Gehirns beeinträchtigt wird. Verglichen mit dem Hitzschlagrisiko ist ein Sonnenstich bei Tieren wegen der schützenden Kopf- und Körperbehaarung aber eher selten.

Sind die Vierbeiner längere Zeit der prallen Sonne ausgesetzt, kann es dennoch zu einem Sonnenstich kommen. Symptome wie auch Behandlungsmethoden gleichen denen des Hitzschlages: Bei Verdacht auf Sonnenstich das Tier sofort in den Schatten bringen, den überhitzten Körper mit Wasser kühlen und danach sofort die nächste Tierarztpraxis aufsuchen. Denn auch beim Sonnenstich sind Todesfälle möglich, wenn nicht sofort gehandelt wird.

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