Mein Hund hat Durchfall, was tun?

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Was tun, wenn der Hund Durchfall hat?

Viele Hundebesitzer kennen das Problem: Aus unerfindlichen Gründen hat der Vierbeiner plötzlich Durchfall. Ursachen hierfür können vielfältig sein und die beliebte Suche im Internet sorgt oft für Verwirrung oder sogar Verzweiflung.

Meist handelt es sich um eine harmlose Erkrankung, die von alleine wieder abklingt oder sich leicht behandeln lässt. In seltenen Fällen können jedoch auch ernsthafte Krankheiten dahinterstecken. Doch wann ist der Durchfall „gelassen“ hinzunehmen und wann ist der Weg zum Tierarzt unvermeidbar? Tierarzt Thomas Backhaus, gibt wichtige Tipps zum Thema Durchfall beim Hund.

Was ist Durchfall?

Als Durchfall (medizinisch Diarrhö) wird die je nach Schwere kurze oder auch lang anhaltende Abgabe von flüssigem Stuhl bezeichnet. Generell ist der Durchfall ein Anzeichen für eine gestörte Verdauung. Der Körper wehrt sich damit beispielsweise gegen Parasiten, Infektionen oder Vergiftungen. Allerdings werden dabei auch die durch die Nahrung aufgenommenen Nährstoffe nicht verarbeitet und unverdaut wieder ausgeschieden – der Körper des Tieres wird nicht mehr ausreichend versorgt.

Ursachen von Durchfall

Der Durchfall beim Hund kann unterschiedliche Ursachen haben. Besonders häufig liegt es an Fütterungsfehlern. Falsches oder verdorbenes Futter kann ebenso zu Beschwerden führen wie zu kaltes Futter sowie ein plötzlicher Wechsel der Hundenahrung. Weitere Gründe für Durchfall sind Parasitenbefall (Würmer) oder bakterielle und virale Infektionen. Auch Allergien lösen nicht selten Darmbeschwerden aus. Letztlich sind auch eine Störung in der Produktion von Verdauungsenzymen in der Bauchspeicheldrüse oder in der Leber oder gar eine Vergiftung nicht auszuschließen. Häufig kann auch die Gabe von Medikamenten, vor allem Antibiotika, Durchfälle verursachen. Auch starke Aufregung und Stress, zum Beispiel bei Reisen, Transport, Wohnort- oder Besitzerwechsel, kann nervöse Magen-Darm Beschwerden auslösen.

Wann zum Tierarzt?

Obwohl ein Durchfall oft von allein wieder verschwindet, muss bei bestimmten Anzeichen ein Tierarzt aufgesucht werden. Sobald Erbrechen hinzukommt, ist der Weg zum Veterinär unumgänglich. Der hohe Flüssigkeits- und Elektrolytverlust kann nämlich zu bedenklichen Kreislaufproblemen führen. Bei Fieber besteht der Verdacht auf eine Infektion, die vom Tierarzt behandelt werden sollte. Auch eine Verschlechterung des Allgemeinzustands – der Hund ruht viel, ist matt und hat weder Appetit noch Durst oder gar blutigen Stuhl – sollte eine genaue Diagnose mittels Ultraschall, Röntgen oder Blutuntersuchung erfolgen. Bestenfalls nimmt man zum Tierarzt eine aktuelle Kotprobe zur Untersuchung gleich mit. Ein Welpe sollte bereits früher in die Tierarztpraxis, da die kleinen Körper noch schneller austrocknen können.

Vorgehen bei fütterungsbedingtem Durchfall

Tritt der Durchfall aufgrund von oben beschriebenen Fütterungsfehlern auf, gilt es, ein bis zwei „Fastentage“, an denen der Hund nur Wasser bekommt, einzulegen, damit sich die Darmflora erholen kann. Danach sollte Schonkost – leicht verdauliches Eiweiß und gekochter Reis – verabreicht werden. Viel Ruhe hilft außerdem, den Organismus wieder in Schwung zu bringen.

Prophylaxe

Um den Hund bestmöglich vor Durchfall zu schützen, gibt es Ernährungsstrategien, die prophylaktisch vorgenommen werden sollten. Ein hochwertiges, kaltgepresstes Hundefutter wie 5-E trainiert die Darmwand und hilft, das Immunsystem zu stärken. Eine Darmaktivierungskur dient darüber hinaus der Reinigung, Entschlackung wie auch Stärkung und belebt den Stoffwechsel. Letztlich sollten abrupte Futterwechsel vermieden werden, da diese die Darmtätigkeit beeinträchtigen können.

„Tatsächlich sind 80 Prozent aller Durchfälle auf die Ernährung zurückzuführen. Vor dem Gang zum Tierarzt hilft es darum meist schon, dem Hund verdünnten Schwarz- oder Fencheltee anzubieten. Mit Himalayasalz angereichertes Wasser sorgt dafür, den Elektrolythaushalt wieder auszugleichen und verdünnte Heilerde wirkt als Giftstoffbinder. Letztlich sind Nahrungsergänzungsfuttermittel mit darmaktivierenden Bakterien sinnvoll, sowie eine homöopathische Unterstützung durch Brechnuss“, erklärt Tierarzt Thomas Backhaus abschließend.

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