Wenn der Hund zum Geschoss wird

Lizenz: CC0 Public Domain / pixabay
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Bei Crash-Tests mit unterschiedlich schweren Hunde-Dummys haben Experten festgestellt, dass der „Westie auf der Hutablage“ schon bei einem Unfall im Stadtverkehr zum tödlichen Geschoss werden kann.

Auch wenn es „cool aussieht“, wenn Westie Luna oder Mops Lorriot auf der Hutablage liegen, wenn Labrador Sam seine Nase in den Fahrtwind hält oder die Ohren aus dem Seitenfenster flattern lässt, und auch, wenn es „so praktisch“ ist, den Vierbeiner nur mal eben schnell ins Auto springen zu lassen, hierbei spielen Herrchen oder Frauchen nicht nur mit dem Leben des Hundes, sondern auch mit dem eigenen und dem anderer Mitfahrer.

Setzt sich der Hund bei einer Frontalkollision in Bewegung und prallt gegen die vorderen Sitze, so müssen diese ein Vielfaches des Hundegewichts aushalten. Bei den Crash-Tests durchschlug ein größerer Hunde-Dummy sogar den Vordersitz. Die Erfahrung zeigt immer wieder, dass die bei einem Aufprall freigesetzten Beschleunigungskräfte in der Regel stark unterschätzt werden. Durch das plötzliche Stoppen bei einem Frontalaufprall können allein bei Stadtverkehrsgeschwindigkeit Beschleunigungskräfte bis zum 17-fachen der Erdbeschleunigung und auf der Autobahn sogar bis zum 40-fachen auf den Hund einwirken. D.h., einen solchen Aufprall kann der Hund normalerweise nicht überleben – zusätzlich wird er auch für die menschlichen Insassen zur tödlichen Gefahr. Nicht umsonst ist daher die Sicherung von Hunden während der Autofahrt gesetzlich vorgeschrieben.

Leider zeigen die Versuche auf der Crash-Bahn auch, dass viele der üblichen Systeme keinen ausreichenden Schutz bieten. Die häufig als Schutzsystem verwendeten geklemmten Gitter oder verspannten Netze können zwar verhindern, dass der Vierbeiner während des Autoaufenthalts nach vorne klettert, sind als Rückhaltesystem bei einem Verkehrsunfall aber meist zu schwach und deshalb ungeeignet.

Am sichersten ist es, den Hund im Kofferraum eines Kombis zu transportieren, der durch ein stabiles, angeschraubtes Gitter vom Insassenraum abgegrenzt ist. Stabile Hunde-Transportboxen schützen ebenfalls sinnvoll. Mittlerweile gibt es auch für Limousinen entsprechend stabile Schutzgitter im Fachhandel zu kaufen, die die enormen Beschleunigungskräfte im Falle eines Unfalls aushalten. Für kleinere Hunde sind Anschnallgeschirre entwickelt worden. Diese werden dem Hund ähnlich einem Brustgeschirr angezogen und mittels eines speziellen Endstücks in das Gurtschloss des Personenanschnallsystem eingeklinkt. Man sollte auch hier unbedingt auf Qualität achten, damit nicht nur die gesetzlichen Anforderungen erfüllt sind, sondern für Hund und Mensch auch ein wirklich sicherer Schutz besteht.

Auch Katzen sollten nie frei im Auto mitfahren. Auch ihr Gewicht reicht schon aus, um beim Unfall andere Insassen schwer oder sogar tödlich zu verletzen, ganz abgesehen davon, dass ihr Leben beim Aufprall selbst gefährdet ist. Katzen hören im Normalfall auch nicht wie ein Hund und bleiben auf einem angewiesenen Platz liegen, sondern werden während der Fahrt durchs Auto turnen, was etliche Gefahren birgt – der Fahrer wird zumindest abgelenkt, ein plötzlicher Sprung der Katze auf seinen Schoß behindert die Fahrtüchtigkeit, gerät das Tier bei seinem Rundgang unter die Pedale, kann der beste Fahrer nicht mehr sicher bremsen oder Gas geben, usw. Am praktischsten für Katzen sind daher spezielle Katzen-Transportboxen, die es in unterschiedlichen Größe und Variationen gibt, so dass jedes Tier individuell bestens gesichert und gefahrlos im Auto transportiert werden kann. Bleibt die Transportbox während der Fahrt im Insassenraum, sollte man sie mit einem Anschnallgurt fixieren. Anschnallgeschirre wie beim Hund haben sich bei Katzen hingegen nicht bewährt, da Katzen das Tragen eines Geschirrs und Fixieren an einem Ort in der Regel nicht gewohnt sind und dies eher als „Freiheitsberaubung“ ansehen, der man sich unbedingt mit aller Kraft entziehen muss.

Gehen Sie im Straßenverkehr auf Nummer sicher und schnallen Sie sich und Ihren Vierbeiner an – nicht nur auf längeren Strecken, sondern auch auf den kurzen Wegen „nur schnell um die Ecke“. Dieser kurze Zeitaufwand kann Leben retten!

Diese Information wurde bereitgestellt von Canosan

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