Wie helfen Würmer bei der Kompostherstellung?

Viele Menschen, die heutzutage einen Garten besitzen, finden immer mehr zur Natur zurück. Statt immer wieder zur chemischen Keule zu greifen, besinnt man sich auf die natürlichen Mittel, die zu einer Verbesserung der Gartenkultur beitragen können. Blattläuse werden dann auch mit Brennnessel-Lauge bekämpft und nicht mit einer chemischen Lösung. Wer in seinem Garten den entsprechenden Platz hat, der kann sich zum Beispiel einen Komposter aufstellen und mit der gewonnen Erde seinen Gartenboden verbessern. Aber auch tierische Helfer können für einen gesunden Gartenboden sorgen.

Viele kleine Gartenhelfer
Ein schöner Garten, der voller blühenden Pflanzen ist, der gesundes Obst und Gemüse hervorbringt, braucht auch eine kräftige Erde, die reich an Humus und Mineralien ist. Das kann zum Beispiel die Erde aus dem Komposter. In einem Komposthaufen oder in einem Komposter arbeiten Kleinstlebewesen und Mikroorganismen, die in der Lage sind die organischen Materialien auf natürliche Weise abzubauen. Welche mikroskopisch kleinen Kompostbewohner gibt es überhaupt? Bakterien, Milben oder Springschwänze sind die kleinsten, aber auch größere Tiere sind für den Abbau wichtig. Dazu gehören zum Beispiel Würmer, speziell sind es die Regenwürmer für den Kompost. Diese Kompostwürmer (lateinisch „Eisenia fetida“), sind zwar keine richtigen Regenwürmer, sie sind auch unter dem Begriff „Mistwürmer“ besser bekannt. Regenwürmer findet man zwar auch ab und zu im Kompost, aber sie bevorzugen die tieferen Erdschichten. Kompostwürmer leben in den oberen Schichten der Erde oder eines Komposthaufens, weil sie hier ausreichend organische Stoffe, also abgestorbene Pflanzenreste finden können, von denen sie leben.  

Die ideale Verbindung zwischen Kompostwurm und Komposthaufen
Der Komposthaufen ist der ideale Lebensraum für den Wurm, hier finden sie immer genug zu fressen, egal wie viel Würmer im Kompost herumkriechen. Dadurch, dass die Würmer in den oberen Schichten des Komposthaufens leben, können sie sich gut darin zu bewegen und fressen sich regelrecht durch den ganzen Komposthaufen. Dadurch produzieren die Würmer den sogenannten Wurmhumus. Dieser Humus entsteht durch die Ausscheidungen der Würmer, denn sie enthalten in konzentrierten Formen Nährstoffe, die dann auf den Beeten von den Pflanzen aufgenommen werden. Außerdem lockern und durchlüften die Kompostwürmer die Humuserde, sodass sie leicht und fein krümelig wird. Das bedeutet auch, dass die Kompostwürmer einen 100 %-igen organischen Dünger produzieren. 

Das fleißige Leben der Kompostwürmer
Was macht ein Wurm den ganzen Tag? Er frisst. Sein Hunger ist nicht zu unterschätzen, denn diese Würmer können bis zu 10 cm lang werden. Wenn der Wurm ausgewachsen ist, braucht er auch genügend zu fressen. Er ist in der Lage, an einem Tag die Hälfte seines eigenen Körpergewichtes zu vertilgen. Diese Menge kann er auch sofort wieder als Humus abgeben. Da aber Fressen nicht das ganze Leben ist, muss auch das Milieu im Komposthaufen stimmen. Eine feuchte Umgebung sollte vorherrschen und die Temperaturen sollten zwischen 20-25 °C betragen. Nur so können sich die Kompostwürmer wohl fühlen und fleißig Humus produzieren. Temperaturen von über 30 °C vertragen die Würmer nicht so gut, sie graben sich dann in tiefere Schichten des Komposthaufens ein. Auch während eines heißen Sommers ist es von Vorteil, den Komposter oder den Komposthaufen immer feucht zu halten und wenn möglich zu schattieren. 

Sollte man Kompostwürmer kaufen?
Wenn an einen Komposthaufen neu angelegt hat, sollte man warten, bis eine natürliche Verrottung einsetzt und sich nach einigen Wochen der eine oder andere kleine Wurm zeigt. Dann hat man die Gewissheit, dass sich das Leben im Komposter gut entwickelt. Wer aber der Meinung ist, dass noch zu wenig Würmer im Haufen leben, dann besteht die Möglichkeit, in einer Tierfachhandlung die Mistwürmer zu kaufen, da sie auch gerne zum Angeln genommen werden. So kann der Bestand der Würmer im Komposthaufen aufgefrischt und vermehrt werden. 

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