Schmetterling des Jahres : Der Große Schillerfalter

Schmetterling mit Schwäche für Käse
Schmetterling mit Schwäche für Käse

Der Große Schillerfalter (Apatura iris) ist zum Schmetterling des Jahres 2011 gekürt worden. Er sei einer der größten und schönsten Tagfalter in unseren Regionen, zugleich jedoch auch ein Beispiel für die Bedrohung der Arten und ihrer Lebensräume, begründete die Jury ihre Entscheidung.

Der immer seltener werdende Große Schillerfalter ist auf naturnahe Mischwälder angewiesen, in denen die Sal-Weide wächst. Die Weide dient ihm zur Eiablage sowie als Futterpflanze für die Schmetterlingsraupen. In Forsten, die einseitig mit Fichten oder Kiefern bepflanzt sind, kann der Schmetterling nicht überleben.

Lebensraum zunehmend bedroht

Jochen Behrmann, Geschäftsleiter vom BUND in NRW: „Der Bestand des Großen Schillerfalters geht zurück, weil junge Weidenbüsche häufig von Förstern entfernt werden. Damit wird jedoch dem Schmetterling wie auch anderen Insekten die Lebensgrundlage entzogen.“ Insgesamt gelten nur 20 Prozent der Bestände heimischer Falterarten als dauerhaft gesichert.

Käse bevorzugt

Mit über sieben Zentimetern Flügelspannweite bei den Weibchen gehört der Große Schillerfalter zu den größten Schmetterlingen Europas. Der Große Schillerfalter gehört zu den wenigen Schmetterlingen, die sich nicht von Blütennektar ernähren, sondern von tierischen Produkten wie Exkrementen und Aas. Die meiste Zeit hält sich der Falter in Baumwipfeln auf. Der Große Schillerfalter hat einen ausgeprägten Geruchssinn. Zur Beobachtung kann er durch stark riechenden Käse angelockt werden.

Schmetterling des Jahres 2011

Seit 2003 wird der „Schmetterling des Jahres“ von der Stiftung des nordrhein-westfälischen Landesverbandes des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) gekürt, um auf die Artenvielfalt und ihre Bedrohung aufmerksam zu machen. Auch die Kampagne „Abenteuer Faltertage“ des BUND, die seit 2005 jährlich durchgeführt wird, dient dem Schutz der Schmetterlinge. Dabei werden unter Mithilfe der Bevölkerung leicht erkennbare Schmetterlingsarten gezählt. Dieses Jahr entschied sich die Jury, bestehend aus Vertretern des BUND NRW Naturschutzstiftung und die Arbeitsgemeinschaft Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen e.V., für den Großen Schillerfalter.Weiterführenden Informationen zu Schmetterlingen allgemein und der Bestimmung von Schmetterlingen und Raupen finden Sie im Portal Schmetterling/Raupe und im Lepiforum.

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