Ein langer Arbeitstag steht an – doch wohin mit dem Vierbeiner? In vielen Unternehmen ist ein Hund im Büro kein Problem.
Wer einige Regeln beachtet, wird mit seinem tierischen Kollegen viel Spaß haben.
Bevor man sich einen Hund anschafft, sollte man klären, wo das Tier den Tag verbringen soll. Denn acht bis zehn Stunden alleine sein – das macht den muntersten Hund unglücklich. Neben Dogsitter und Tierpension gibt es eine viel einfachere Lösung: Warum den Hund nicht mit ins Büro nehmen? Mittlerweile trifft man in verschiedensten Betrieben auf Vierbeiner – in der Werbebranche beispielsweise gehört der „Agenturhund“ schon fast zum guten Ton.
Hunde sind gut fürs Betriebsklima
Chefs und Abteilungsleiter zeigen sich zunehmend offen für tierische Begleiter. So findet etwa der Aktionstag „Kollege Hund“, der seit drei Jahren vom Deutschen Tierschutzbund e.V. initiiert wird, gute Resonanz: Über 1.000 Unternehmen erlaubten ihren Mitarbeitern allein im Jahr 2010, ihren Hund an diesem sprichwörtlichen „Schnuppertag“ mit zur Arbeit zu nehmen – in vielen Fällen der Beginn einer „positiven Geschäftsbeziehung“. Denn Hunde motivieren und sorgen für Stressabbau – so sinkt beim Streicheln eines Vierbeiners z. B. der Blutdruck. Und entspannte Mitarbeiter sind leistungsfähiger und seltener krank.
Checkliste: Mein Hund geht mit zur Arbeit
- Kritisch überprüfen: Vorab sollte man sich überlegen, ob der Hund ins Büro „passt“: Hat mein Hund guten Grundgehorsam? Kann er sich auch eine Weile unauffällig verhalten? Oder neigt er zu wildem Bellen und will sein Gebiet verteidigen? Welpen haben im Büro übrigens nichts zu suchen.
- Kritisch überprüfen: Vorgesetzte und Kollegen rechtzeitig über den Hund im Büro informieren und auch ein „Nein“ akzeptieren. In einer großen Versicherungsgruppe heißt es etwa: „Das Mitbringen von Hunden ist bei uns nicht erlaubt – in einem so großen Konzern könnte eine generelle Erlaubnis schnell dazu führen, dass eine sehr große Anzahl von Hunden zusammenkommen würde.“
- Vorher zum Tierarzt: Nur gesunde Hunde dürfen mit ins Büro.
- Langsam eingewöhnen: Den Hund in den ersten Tagen nur für ein paar Stunden mitnehmen. Sowohl Tier als auch Arbeitskollegen müssen sich erst mit der neuen Situation vertraut machen.
- Verhaltensregeln besprechen: „Lässt sich der Hund von jedem streicheln?“ oder auch „In diesem Bereich oder in diesen Situationen ist der Hund tabu!“ Klare Abmachungen erleichtern das Miteinander. Auch das Thema Pausenzeiten ansprechen.
- Klare Abläufe: Der Hund braucht vor Arbeitsbeginn einen ausgiebigen Spaziergang, auch zwischendurch zu festen Zeiten kurz Gassi gehen. Feste Fütterungszeiten einhalten, nicht unkontrolliert Leckerlis verteilen – das gilt auch für hundebegeisterte Kollegen. Der Wassernapf sollte immer gut gefüllt sein.
- Eigener Platz: Der Hund im Büro braucht einen festen Rückzugsort, an dem er auf Kommando auch eine Weile bleibt. Ideal sind Hundedecke, Körbchen oder spezielle Hundeboxen mit einem gemütlichen Dach über dem Kopf.
- Den Hund beschäftigen, aber nicht in den Mittelpunkt stellen: Kleine Spielpausen bringen Abwechslung für den Hund im Büro sowie für den Halter. Wer jedoch auf jedes Fiepen reagiert, riskiert, dass sich der Hund im Büro zu sehr in den Vordergrund drängt. Konzentration und Arbeitleistung dürfen nicht unter dem tierischen Kollegen leiden!
- Hygiene nicht vergessen: Wer in einer regnerischen Mittagspause mit dem Hund rausgeht, sollte ein Handtuch zum Trocken- und Sauberrubbeln dabei haben. Auch eine Fusselbürste ist nicht verkehrt – Hundehaare auf dem Anzug schätzt nicht jeder Kollege.
- Für Ersatzunterbringung sorgen: Es gibt immer mal wieder Termine, zu denen der Hund nicht mit kann. Für solche Fälle am besten einen festen Dogsitter engagieren.
- Auf Signale achten: Fühlt sich der Hund grundsätzlich wohl im Büro? Oder steht er z. B. aufgrund viel Publikumverkehrs unter Dauerstress und traut sich nicht, abzuschalten? Dann sollte eine andere Lösung gesucht werden – das Wohl des Tieres geht vor!