ÖKO-TEST: Das sagen die Hersteller

Unverständnis und Ursachenforschung
© Fotolia, Willee Cole

Zwölf Produkte wurden getestet, davon erhielten zehn lediglich die Note „befriedigend“. Was sagen die Futtermittelhersteller zum aktuellen ÖKO-TEST „Diät- und Lighthundefutter“ und wie gehen sie mit den Ergebnissen um?

„Der Test ist überhaupt nicht aussagekräftig“ – so das klare Statement eines großen Futtermittelherstellers. Die Kritik: ÖKO-TEST habe Produkte verglichen, die aufgrund verschiedener Vertriebswege, Anwendungsgebiete und Inhaltsstoffe eigentlich gar nicht vergleichbar seien. Generell gäbe es deutliche Unterschiede zwischen Produkten, die zur Gewichtsreduktion oder aber zur Gewichtserhaltung angeboten würden. Lightfutter etwa sei für Hunde gedacht, die zu Übergewicht neigen, nicht aber zwingend Kilos verlieren müssen. Diätprodukte dagegen zielen auf eine Reduzierung des Gewichts ab.

ÖKO-TEST hat nur die Kalorienmenge verglichen

Ein weiterer Hersteller zeigt sich von den Testergebnissen überrascht: „Unser ernährungswissenschaftlicher Ansatz basiert auf einem verringerten Fett- und einem erhöhten Proteinanteil im Futter. Die Hunde, so eine Ernährungsstudie, verlieren dadurch zwischen einem und 1,5 Prozent Gewicht pro Woche. Das ist optimal. Bei ausreichender Bewegung und Einhaltung der Fütterungsempfehlung baut der Hund Fett ab, seine Muskelmasse bleibt aber erhalten.“ Da ÖKO-TEST lediglich den Kaloriengehalt, nicht aber die Zusammensetzung des Futters verglichen habe, sei das Ergebnis schlicht „nicht nachvollziehbar“.

Gen-Soja im Hundfutter: Zu stark gewichtet?

Der Nachweis von genveränderten Organismen (GVO) in den Diät- und Lightfuttermitteln führte im aktuellen ÖKO-TEST zu einer deutlichen Abwertung in der Benotung. Was sagt die Industrie dazu? Ein Hersteller sieht sich zu Unrecht abgestraft: „Eine Einstufung des Gesamturteils in ‚Befriedigend’ aufgrund GVO ist nicht richtig, wenn man davon ausgeht, dass das Vorhandensein von Spuren bis zu einem Schwellenwert von 0,9 Prozent gesetzlich erlaubt ist.“ Weiter heißt es: „Unser Produkt weist einen GVO-Anteil von 0,1 mg pro Kilogramm Futter aus – liegt also weit unter dem erlaubten Wert. Das wurde in der Beurteilung nicht berücksichtigt!“

Klare Konsequenzen aus dem ÖKO-TEST

„Eines unserer Produkte schnitt aufgrund eines erhöhten GVO-Anteils am schlechtesten ab“, erklärt der ÖKO-TEST-Verlierer. „Wir haben daraufhin Rückstellmuster derselben Charge überprüft und ebenfalls eine kleine Menge an GV-Soja nachweisen können. Der GVO-Anteil lag aber weit unter dem Ergebnis von ÖKO-TEST!“ Das Unternehmen führt diese Abweichung auf eine Verunreinigung beim Transport zurück. „Wir verwenden ausschließlich zertifizierte, genfreie Sojaprodukte aus Brasilien. Unsere Konsequenz aus dieser Überprüfung: Wir haben sofort den Lieferanten gewechselt und werden verschärfte Bedingungen für die Anlieferung von Rohstoffen und die Reinigung der LKWs veranlassen.“ Ungewollte Beimengungen von Gen-Soja aus vorherigen Transporten will der Hersteller dadurch künftig ausschließen.

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