Rückenprobleme beim Hund – so beugst Du ihnen vor

Rueckenprobleme beim Hund
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Soeben noch kraftvoll und dynamisch, verlässt Deinen Vierbeiner plötzlich jeglicher Elan – was bleibt ist ein Hund, der sich kaum mehr aufrecht halten kann.

Die Rede ist hier vom Bandscheibenvorfall – eine der häufigsten Diagnosen im fortgeschrittenen Alter des Hundes. 
Doch auch andere Rückenprobleme können Deinem vierbeinigen Freund stark zu schaffen machen, wobei der auftretende Schmerz nur der Ausdruck eines viel tieferliegenden Problems ist.
Welche Erkrankungen in Frage kommen und wie Du ihnen am besten vorbeugst, erfährst Du in den folgenden Abschnitten.

Ursachen für Rückenprobleme

Spondylose

Was ist Spondylose


Spondylose ist eine degenerative Erkrankung der Wirbelsäule. Dabei bilden sich entlang der einzelnen Wirbel kleine knöcherne Zubildungen, die sich zu Knochenbrücken verbinden und die Wirbel dadurch allmählich versteifen lassen. Leider handelt es sich um einen sehr schleichenden und unaufhaltsamen Prozess, der in der Regel erst spät und rein zufällig diagnostiziert wird. Durch gezielte Schmerztherapie und unterstützende Maßnahmen kann die Lebensqualität des Vierbeiners aber lange erhalten bleiben.

Wie Du Deinem Hund helfen kannst


Auch wenn Du Deinem Hund die Erkrankung nicht in Gänze nehmen kannst, so kannst Du ihm doch etwas Erleichterung verschaffen. 
Es hat sich gezeigt, dass das mehrmalige Ausbürsten des Haarkleides dem Organismus Deines Vierbeiners zuträglich ist. Dadurch wird die Haut und das unmittelbar darunterliegende Gewebe leicht massiert und die Durchblutung wird angekurbelt. Qualität ist besser als Quantität – bürste lieber etwas intensiver und dafür nur 1-2 mal pro Woche, als umgekehrt. 


Ebenso wichtig ist Wärme. 
Die gute alte Rotlichtlampe hilft nicht nur uns Menschen bei entzündlichen Krankheiten. Hunde mit Spondylose können bei Wärme besser entspannen – die Wärme nimmt den Schmerz. Doch Vorsicht! Nicht während eines akuten Schubes verwenden.


Vor allem im Herbst und Winter kann es unangenehm werden. Draußen stürmt und friert es – die Kälte zieht tief in die Muskulatur und sorgt für Unbehagen. Hier ist ein Hundemantel hilfreich. Er schützt den Körper vor dem Auskühlen und spendet wohlige Wärme an verregneten Tagen.
Auch der Ruheplatz sollte entsprechend gewählt werden. Für alle Hunde, die an Erkrankungen des Bewegungsapparates leiden, gibt es spezielle orthopädische Hundebetten, die für einen schmerzfreien Schlaf sorgen. Hier findest Du das richtige Hundebett

Bandscheibenvorfall

Vor allem kleinere Hunderassen wie Jack-Russel-Terrier, Dackel oder Beagle erleiden häufig einen Bandscheibenvorfall. Daher wird er auch gern als „Dackellähme“ bezeichnet. Aber auch größere Hunde können davon betroffen sein.

Was beim Bandscheibenvorfall passiert


Die Bandscheibe liegt immer jeweils zwischen zwei Wirbeln. Sie besteht aus einem Gallertkern und dem ihn umgebenen Faserring. Im Prinzip hat sie die Funktion eines natürlichen Stoßdämpfers und gibt der Wirbelsäule die nötige Elastizität. 
Bei einem Bandscheibenvorfall schiebt sich der Gallertkern nach außen und drückt dabei auf Rückenmark und Nerven des Hundes. Starke Schmerzen bis hin zur vollständigen Lähmung können die Folge sein. 
Man unterscheidet allgemein zwischen fünf verschiedenen Schweregraden.

Beim ersten Grad reagiert der Vierbeiner überempfindlich auf Wirbelsäulenberührungen. Auf den ersten Blick wirkt er durchaus normal, allerdings ist seine Muskulatur verspannt, wodurch sich der Hund nur ungern freiwillig bewegt.

Der zweite Grad ist von einer Störung des Bewegungsapparates geprägt. Der Hund bewegt sich nur noch versteift und kann kaum noch aufrecht stehen. Die Schmerzen sind bereits recht stark.
Ab dem dritten Grad ist die Muskelschwäche deutlich erkennbar. Er kann nur noch unter Stütze aufrecht stehen und kaum mehr laufen.

Der vierte Grad – die Lähmung tritt ein. Sämtliche Muskulatur hinter dem eigentlichen Ort des Bandscheibenvorfalls ist gelähmt. In den meisten Fällen sind die Hinterläufe betroffen. Es kann aber auch zu Funktionsstörungen von Darm und Blase kommen. Begleitet wird die Lähmung von einem überaus starken Tiefenschmerz.

Beim fünften und damit auch letzten Grad kann sich der Hund nicht mehr bewegen und nimmt die sogenannte Fischrobbenstellung ein. Jegliche Schmerzwahrnehmung versagt.

Behandlung des Bandscheibenvorfalls

Bei einem leichten Bandscheibenvorfall ist Ruhe indiziert. Die anfängliche strikte Schonung ist entscheidend für den Regenerationsprozess. Eine leichte Physiotherapie oder Bewegungstherapie hilft dabei, die Muskulatur allmählich zu stärken und weiteren Bandscheibenvorfällen damit vorzubeugen. Zusätzlich können die Schmerzen durch das Zuführen von Wärme und der Gabe von Schmerzmitteln verbessert werden. Es ist aber wichtig den Schmerz nicht komplett zu betäuben, da sich der Hund sonst zu viel bewegen würde und so einen kompletten Bandscheibenvorfall riskiert.
Bei sehr schweren Bandscheibenvorfällen hilft meist nur noch die konventionelle Therapie mittels OP. Dabei wird dem Rückenmark mehr Platz gegeben und einzelne betroffene Wirbel fixiert.

Rückenschmerzen beim Hund erkennen

Rückenschmerzen werden besonders häufig mit Bauchschmerzen verwechselt, da Hunde bei beiden Schmerzformen die gleiche Schonhaltung einnehmen. Leider geht dadurch wichtige Zeit verloren, denn nicht rechtzeitig erkannt, können Rückenschmerzen chronisch werden. 
Ein paar Symptome und Veränderungen an Deinem Hund sollten Dich aufhorchen lassen – im besten Fall kannst Du Deinem Hund dadurch einen langen Leidensweg ersparen.

  1. Der Bewegungsdrang schwindet
    Hunde wollen sich bewegen! Jegliche Unlust zum Spazierengehen ist daher ein wesentliches Zeichen, dass etwas nicht stimmt. Auch wenn sich Dein Vierbeiner beim Gassigehen neuerdings gern zum Ausruhen hinsetzt, Sprünge und Spielereien meidet oder sich schäut Treppenstufen zu steigen, können Rückenprobleme dahinterstecken und der Gang zum Arzt ist empfehlenswert.
  2. Körperliche Anzeichen
    Bei starken Schmerzen steht der gesamte Körper des Hundes unter ständiger Anspannung und das sieht man auch. Während der Kopf meist hinab hängt, wird die Rute nach hinten gestreckt oder hängt ebenfalls nach unten. Der Rücken wird leicht gekrümmt – der gesamte Organismus befindet sich in Schonhaltung.
  3. Schmerzvermeidung durch Abwehrhaltung
    Die augenscheinlich offensichtlichen Symptome, bei deren Auftreten Du schleunigst einen Arzt aufsuchen solltest, treten erst bei stärkeren Schmerzen auf. Du erkennst es beispielsweise daran, dass Dein Hund sich nicht mehr so gern streicheln lässt und er Deiner Hand versucht auszuweichen. Manche Hunde legen sich zum Fressen hin oder verweigern das Futter komplett, um ihren Kopf nicht zu tief senken zu müssen und damit die Wirbelsäule nicht zu belasten. Kleinere Rassen haben auch Schmerzen beim Hochnehmen, sie jaulen oder schreien kurz auf.
  4. Lähmung und Schwäche
    Vor allem bei Bandscheibenvorfällen kann es zu spontanten Lähmungserscheinungen kommen. Zieht Dein Hund ein Bein hinter sich her, schwankt er stark beim Gehen oder zeigt Schwächesymptome der Hinterläufe, ist es höchste Zeit zu handeln. Bei einem Bandscheibenvorfall sind die ersten 24 Stunden entscheidend.

Wie kann ich Rückenproblemen vorbeugen?

Vor allem bei Risikopatienten ist Vorbeugung wichtig. 
Eine große Rolle spielt das Gewicht des Hundes – denn Übergewicht belastet den Rücken auf enorme Weise. Achte daher auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung und genug Zeit an der frischen Luft. Vielleicht ist Sport ja etwas für Euch? Zwar sind manche Sportarten für Hunde mit Rückenproblemen weniger empfehlenswert, doch gibt es auch sanften Hundesport, der den Rücken, die Muskeln und Gelenke stärkt. Hundegymnastik, Radfahren auf weichem Untergrund oder eine leichte Form des Dog Dancing sind eine gute Alternative um den gesamten Organismus zu trainieren. Agility und andere Sprung-freudige Sportarten sollten gemieden werden, da sie eine zu starke Belastung für die Wirbelsäule darstellen. Das gilt übrigens auch für den Sprung ins Auto oder aufs Sofa. Speziell für solche Fälle gibt es Hunderampen, die dem Vierbeiner die Überwindung des Höhenunterschiedes auf behutsame Weise erleichtern.

Was die wenigsten wissen: ein orthopädisches Hundebett macht nicht erst dann Sinn, wenn Dein Hund bereits unter Rückenschmerzen leidet. Es beugt aktiv vor! Der spezielle Aufbau sorgt dafür, dass sich das Bett dem Körper Deines Hundes perfekt anpasst, wodurch Rücken und Gelenke ausgezeichnet gestützt werden.
Zugluft ist schlecht für den Rücken, da die kühlere Luft die Rückenmuskulatur und das umliegende Gewebe schnell auskühlen lässt. Ein lauschiges Plätzchen in der Nähe der Heizung ist für vorbelastete Hunde eine Wohltat.

Hunde die zu Rückenproblemen neigen, sollten besser Abstand vom Halsband nehmen. Die starken ruckartigen Bewegungen führen zu einer massiven Belastung der Halswirbelsäule und können bei vorbelasteten Hunden zu langfristigen Schäden führen. Besser geeignet sind Brustgeschirre. Es sollte möglichst breit und weich gewählt werden und eine genaue Passform besitzen. Denn zu große oder zu kleine Geschirre wirken sich wiederum negativ aus. 
Bei Bandscheibenvorfällen haben sich sogenannte Hebegeschirre bewährt. Sie besitzen einen zusätzlichen Gurt im Lendenwirbelbereich und sind mit einem Haltegriff versehen. Dadurch kannst Du Deinem Hund beim Treppensteigen behilflich sein.

Bildquellen: Grafik Dennis Rosenboom / orthopaedisches-hundebett-24.de
und Dackel beim Tierarzt ivonnewierink / depositphotos.com
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