Pferdetransport und Stressbewältigung

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Pferdetransport muss keinen Stress bedeuten!

Stressbewältigung und -vermeidung beim Pferdetransport

Stellt man sich in eine Straßenbahn, ohne sich während der Fahrt festhalten zu dürfen, so bekommt man eine Ahnung davon wie sich ein Pferd im Transporter fühlt. Jedes Wackeln, jede Unebenheit, jede Kurve muss es allein durch Muskeln, Sehnen und Gelenke ausgeglichen werden. Diese hohe Muskelbelastung sowie die vermehrte Bildung des Stresshormons Kortisol, während der Fahrt, sorgen selbst bei anhängererfahrenen Tieren für eine erhöhte Herzfrequenz, Kotabsatz und sogar zu einer Gewichtsreduktion und leichten Schwächung des Immunsystems. Zwar lässt sich der Transportstress nicht gänzlich abstellen, doch mit einigen Verhaltens- und Vorsorgeregeln kann er um ein Vielfaches reduziert werden.

Eine genaue Planung beugt Stresssituationen vor

Natürlich kann beim Pferdetransport nicht alles genau zu 100 % planen. Dennoch sollte der Transport gut durchdacht und sorgfältig vorbereitet werden, um Stressfaktoren so gut wie möglich zu minimieren.

Die Streckenplanung sollte so aussehen, dass man viel befahrene, unebene und staureiche Straßen meidet. Eine gute und glatte Asphaltierung reduziert die Bewegung des Anhängers. Wer außerdem sonntags oder in den frühen Morgenstunden fährt, hat es mit einer für das Pferd angenehmeren Geräuschkulisse zu tun. Nicht zuletzt ist dann die Gefahr in einen Stau zu geraten geringer.

Die Morgenstunden haben im Sommer zudem den Vorteil, dass sie noch nicht ganz so heiß sind und die Temperaturen im Anhänger erträglicher sind. Dieser kann sich nämlich unter Bestrahlung in der heißen Mittagssonne und dem Ammoniak im Urin zu einer unangenehm beißenden Sauna entwickeln.

Artgerechtes Fahren hängt vom Fahrer ab

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Ob ein Tier bei der Fahrt gestresst wird, hängt jedoch nicht nur von den äußeren Umständen wie Strecken und Temperatur ab, sondern auch vom Können des Fahrers. Auch wenn Gespanne in Deutschland eine Tempo-100-Plakette unter Erfüllung der Auflagen erlangen können, sollte sie mit einem Pferd im Hänger nicht ausgereizt werden.

Artgerechtes Hänger fahren heißt im Grunde so zu fahren, als würde man eine Tasse heiße Suppe auf dem Armaturenbrett transportieren. Jedes Ruckeln und Wackeln rächt sich, da die kochende Suppe im Schoß des Fahrers landen würde. Damit dies nicht passiert, muss man die Kurven sachte nehmen, Unebenheiten umschiffen oder langsam überqueren sowie vorausschauend Bremsen. Lieber ausrollen lassen als hart in die Eisen treten.

In der EU hat man das Recht bis zu 24 Stunden ohne Ausladen durchzufahren bzw. nur alle 8 Stunden eine Tränkepause zu machen. Diese Regeln bieten jedoch nur ein Minimum an Tierschutz, denn schon 4 Stunden ohne Pause zu fahren, kann so manches Pferd überfordern. Lieber in regelmäßigen Abständen von 2 bis 3 Stunden etwas zu trinken anbieten und definitiv nach 6 bis 8 Stunden ausladen. Allerdings sollte man bei kürzeren Strecken lieber zügig durchfahren, als zu oft zu pausieren, damit sich die Fahrt nicht unnötig in die Länge zieht.

Üben, üben und nochmals üben

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Bevor eine längere Reise mit dem Pferdetransporter ansteht, ist es wichtig, dass das Pferd ein ausgiebiges Verladetraining genossen hat und schon auf kürzeren Strecken mit der Situation vertraut gemacht worden ist. Schon mit Fohlen kann man das, in den Hänger gehen, üben und dann einige Minuten durch die Gegend fahren, um erste positive Erfahrungen im Gedächtnis des Tieres zu hinterlassen.

Wer ein vorgeprägtes Pferd besitzt, das schlechte Erfahrungen gemacht hat, der kann auch versuchen es mit Akupressur zu beruhigen. Diese Form der Therapie entstammt der chinesischen Heilkunst, wo durch Druck- und Massagetechniken Blockaden gelöst und Stress abgebaut werden können. Mindestens drei Tage vor der anstehenden Reise sollte man mit der Akupressur beim Pferd anfangen und wenn man die entsprechenden Akupressurpunkte nicht kennt, sollte man sie sich unbedingt von einem Profi zeigen lassen. Andernfalls kann man mit der falschen Technik auch Schaden anrichten.

Der Artikel „Stressbewältigung und -vermeidung beim Pferdetransport“ sowie die Bilder wurden bereitgestellt von der Redaktion von DAS ANHÄNGERCENTER.

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