Farbmäuse als Haustier

Geschlecht erkannt - Gefahr gebannt!
Geschlecht erkannt – Gefahr gebannt! © TIER.TV

Die quirligen Nager brauchen eine interessante Umgebung und vor allem: Artgenossen. Darin liegt leider oft auch die Wurzel allen Übels und der Grund, warum immer mehr Farbmäuse in Tierheimen landen. Unüberlegte Anschaffung von Farbmäusen endet oft mit einer unkontrollierten Vermehrung der Tiere.

Farbmäuse sind Rudeltiere und leben in Familienverbänden zusammen, die meist aus einem Mausbock und mehreren Weibchen bestehen. Die flinken Tiere brauchen die Gesellschaft von vier bis sechs Artgenossen und können nicht einzeln gehalten werden. Farbmäuse sind aber auch sehr vermehrungsfreudige Tiere. Damit es nicht bald unkontrollierten Nachwuchs gibt, sollte die Anschaffung gut geplant werden, mahnt der Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) e.V.

Anfänger sollten Weibchen halten

„Für Farbmaus-Einsteiger ist eine reine Weibchen-Gruppe oder eine gemischt geschlechtliche Gruppe aus Weichen und kastrierten Männchen am geeignetsten“, so Sabine Schörner vom Deutschen Mäuse-Rassezuchtverein Muroidea e.V. Wird bei der Auswahl der Tiere nicht darauf geachtet, welches Geschlecht sie haben und ob sie kastriert sind, vermehren sich die Tiere sehr schnell. Wer jetzt denkt, die Lösung liege in einer Gruppe männlicher Tiere, der irrt: „Gleichgeschlechtliche Farbmausgruppen aus Böcken sind für Anfänger und selbst für fortgeschrittene Heimtierhalter nicht empfehlenswert. Böcke bilden Reviere und bekämpfen sich untereinander heftig“, berichtet Schörner.

Geschlecht bestimmen lassen

Wer sich eine Gruppe Farbmäuse ins Haus holen möchte, der kann im Tierheim, im Zoofachhandel und beim Züchter das Geschlecht der Mäuse bestimmen lassen und sollte das auch unbedingt tun. Will man nicht selbst züchten und ist sich der Verantwortung bewusst, sollten Männchen unbedingt kastriert werden. Das Geschlecht lässt sich aber auch ohne fremde Hilfe relativ einfach erkennen: „Bei den männlichen Mäusen ist der Abstand zwischen After und Geschlechtsöffnung deutlich größer als bei den Weibchen“, erklärt Schörner. Doch Mäusehalter sollten bei der Untersuchung äußerst vorsichtig umgehen, denn die kleinen Tiere reagieren empfindlich auf Stress und die männlichen Tiere neigen dazu, bei Stress ihre Hodensäcke einzuziehen, was eine Bestimmung zusätzlich erschwert.

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