Der Luchs war aus deutschen Wäldern lange Zeit verschwunden. Jetzt kehren die scheuen Großkatzen langsam in ihren alten Lebensraum zurück.
Seit 1992 wählt die Schutzgemeinschaft Deutsches Wild in Bonn „Das Tier des Jahres“. Gekürt werden jeweils Tierarten, die nur noch selten in freier Wildbahn zu finden sind und die besonderer Aufmerksamkeit bedürfen. Auf den Dachs folgt nun der Luchs.
Faszinierende Großkatzen
Der Luchs ist nach Braunbär und Wolf die größte in Europa wild lebende Raubtierart. Luchse erreichen eine Schulterhöhe von bis zu 75 cm. Ihre breiten Pfoten haben dichte Haarpolster am Rand und zwischen den Ballen – so kommen die Tiere sicher durch Eis und Schnee. Überhaupt ist der Luchs perfekt an die Kälte angepasst.
Mäusejäger mit feinen Antennen
Die Großkatzen sind zudem intelligente Jäger. Ihre großen Ohren sind perfekt für die Ortung von Schallwellen ausgerüstet: Mit ihren feinen „Antennen“ hören Luchse noch aus 65 Metern Entfernung eine Maus im Gras rascheln. Neben ihrem feinen Gehör haben Luchse einen brillanten Sehsinn. Ihre Augen sind etwa sechsmal so lichtempfindlich wie die eines Menschen – Beutetiere werden auch in der Dämmerung bei Nacht schnell ausfindig gemacht.
Der Luchs erobert seinen Lebensraum zurück
In unseren Breiten kommt vor allem der Nordluchs vor. Die Wildtiere wurden über Jahrzehnte lang verfolgt und gezielt gejagt, bis 1950 galten Luchse praktisch als ausgerottet. Doch die schönen Tiere erobern nach und nach ihre Reviere zurück. Die Großkatzen sind mittlerweile wieder im Bayerischen Wald, im Harz oder zum Beispiel im Fichtelgebirge anzutreffen.