Im Herbst wird das Nahrungsangebot für Igel knapper und der Winterschlaf steht bevor. Wer Igeln helfen will, die kalte Jahreszeit gut zu überstehen, sollte sich gut informieren. Denn nicht jeder Igel braucht unsere Unterstützung.
Igel gehören zu den besonders gefährdeten Arten und dürfen laut Bundesnaturschutzgesetz der Natur nicht entnommen werden. Eine Ausnahme bilden kranke, verletzte oder verwaiste Tiere. Wenn dies sichergestellt ist, empfiehlt die international tätige Tierschutzstiftung VIER PFOTEN, sich umgehend an eine Wildtier-Station oder einem Tierarzt wenden um fachkundigen Rat einzuholen. Gemeinsam mit dem Experten kann entschieden werden, ob der Igel in der eigenen Gartenlaube überwintern kann oder ob eine Auffangstation die bessere Unterbringung ist. Der Igel sollte nicht in Wohnräumen untergebracht und aufgepäppelt werden, da die warme Zimmertemperatur die Ausbreitung von Parasiten begünstigt.
Thomas Pietsch (45), Wildtierexperte bei VIER PFOTEN:
„Nachhaltiger Igelschutz beginnt im eigenen Garten. Nicht nur Igel, sondern auch andere Wildtiere freuen sich, wenn ein Teil des Gartens nicht aufgeräumt wird und der Kompost von Oktober bis März nicht umgeschichtet wird. Auch Reisig- und Laubhaufen, sowie Hecken und Gehölze bieten den Tieren Unterschlupf. Laubsauger, Rasenmäher und andere Geräte sind mit Vorsicht einzusetzen – sie können die Tiere tödlich verletzen.“
Neben den anfallenden Gartenarbeiten kann auch die Architektur von Garten und Haus Gefahren für den Igel bergen. Ein paar kleine Hilfestellungen können hier viel bewirken: Kellerfenster und Lüftungsschächte sollten vergittert sein, eventuell vorkommende Stufen können für Igel passierbar gemacht werden, indem mit Ziegelsteinen Zwischenstufen gebaut werden und ein Brett im Teich gewährleistet einen sicheren Ausstieg aus dem Wasser.
Über die VIER PFOTEN
Die international tätige Tierschutzstiftung VIER PFOTEN setzt sich für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Mit nachhaltigen Kampagnen fordert VIER PFOTEN artgemäße Lebensbedingungen für Nutz-, Heim- und Wildtiere sowie ein Ende von Tierversuchen. Bären und Großkatzen aus katastrophaler Haltung finden in den VIER PFOTEN Schutzzentren ein tiergerechtes Zuhause. Orang-Utan-Waisen werden in der VIER PFOTEN Waldschule auf ein Leben in Freiheit vorbereitet. Die Streunerhilfe kastriert jährlich tausende Straßenhunde und -katzen in ganz Europa; die Tiernothilfe rettet Tiere in Krisengebieten. VIER PFOTEN wurde 1988 von Helmut Dungler in Wien gegründet. Das deutsche Büro wurde 1994 gegründet und ist eine von weltweit 11 Niederlassungen. VIER PFOTEN Deutschland ist Mitglied im Deutschen Spendenrat und im Bundesverband Deutscher Stiftungen.
Mehr Informationen erhalten Sie auf www.vier-pfoten.de