Böller, Kracher und Raketen: Was Menschen in der Silvesternacht Vergnügen bereitet, ist für unsere Haustiere meist eine Qual. Was man tun kann, damit Mieze und Bello sich ebenfalls wohl fühlen und nicht unter Silvester-Stress leiden?
Verbreite Ruhe
Gut zu wissen: Hunde hören ungefähr viermal so gut wie Menschen, Katzen haben ein noch feineres Gehör. Kein Wunder, dass das alljährliche Knallen und Böllern bei den Tieren Panik hervorruft. Wichtig ist, sich als Halter so normal und ruhig wie möglich zu verhalten. Denn Trost verstehen die Vierbeiner als Beleg dafür, dass ihre Angst berechtigt ist. Tierbesitzer sollten aus Rücksichtnahme übrigens auf Böller und Kracher verzichten.
Rückzugsort
Den Hundekorb stellt man in der Silvesternacht am besten in einen ruhigen, von der Straße abgelegenen Raum. Ein eingeschalteter Fernseher oder ruhige Musik wirken entspannend und lenken vom knallenden Lärm draußen ab. Ängstliche Katzen verkriechen sich meist in dunklen Ecken. Dort sollten sie auch in Ruhe gelassen werden, der Rückzug ist für die Tiere sehr wichtig. Damit der Rhythmus nicht durcheinander kommt: Es sollte versucht werden, die gewohnten Schlaf- und Ruhezeiten einzuhalten. Die Fütterung, sowohl von Katzen als auch von Hunden, sollte möglichst in ruhigen Momenten stattfinden, da sonst Verschluckungsgefahr oder eine Magendrehung drohen.
Vorsicht beim Spaziergang
Bereits in den Tagen vor Silvester hört man schon vereinzelte Böller – diese erschrecken die Tiere bereits beim normalen Spaziergang. Hunde sollten in dieser Zeit möglichst an der Leine gehalten werden, denn sowohl plötzlich explodierende Knaller als auch herumliegende – scheinbar fressbare – Reste können dem Hund schaden. Auch Jagdhunde, die als „schussfest“ gelten, können Angst bekommen und weglaufen. Katzen, die Freigang gewohnt sind, sollten rechtzeitig ins Haus geholt werden und möglichst die Nacht drinnen verbringen. Denn wenn die Katze draußen in Panik gerät, traut sie sich eventuell nicht mehr nach Hause. Leider sind auch Brand- und Augenverletzungen bei Tieren an Silvester keine Seltenheit. Im Notfall kann nur der Tierarzt helfen.
Beruhigungsmittel für den Notfall
Wer aus Erfahrung weiß, dass sein Tier sehr extrem reagiert, also z. B. die Nahrung verweigert, heftig zittert, Durchfall bekommt oder unaufhörlich jault, sollte am besten bereits im Vorfeld den Tierarzt aufsuchen. Dieser kann gegebenenfalls beruhigende Medikamente verordnen, die den Silvesterabend dann für alle Beteiligten entspannter werden lassen.
- Vorsicht beim Gassigehen: Schon in den Tagen vor Silvester sollte man mit dem Hund nur angeleint nach draußen gehen. Denn unvermittelt gezündete Böller lösen beim Vierbeiner Panik aus. In der Silvesternacht: Rechtzeitig vor dem großen Feuerwerk die letzte Runde drehen. Auch Katzen sollte man nicht ins Freie lassen.
- Rückzugsort schaffen: Ein ruhiges Zimmer, dessen Fenster verdunkelt werden können, ist ideal. Ein leise angestelltes Radio lenkt vom Silvesterlärm ab. Besonders, wenn man Silvester mit vielen Besuchern feiert, sollte man sein Tier an einen ruhigen Ort bringen, an dem es möglichst ungestört ist.
- Lieber zuhause bleiben: Tierfreunde lassen ihren Vierbeiner nicht allein in der Wohnung, sondern bleiben an Silvester in der Nähe ihres Tieres.
- Nicht trösten: Denn das vermittelt dem Tier den Eindruck, dass tatsächlich eine große Gefahr droht. Stattdessen sollte man versuchen, an Silvester Ruhe auszustrahlen und sich so normal wie möglich verhalten.
- Nicht stören: Falls sich Hund oder Katze hinter dem Sofa verstecken, sollte man an Silvester das Tier dort lassen und nicht hervorlocken.
- Homöopathie kann helfen: Pflanzliche Beruhigungsmittel können im Einzelfall und bei großer Panik den Stress an Silvester reduzieren. Ob dies angebracht ist, sollte der Tierarzt entscheiden.