Wer von Sicherheit beim Autofahren redet, der denkt dabei in der Regel an die neusten Airbags oder europaweite Standards für den Schutz von Kindern bei der Fahrt. Doch auch des Menschen treuster Freund, der Hund, sollte bei Fahrten keinen Gefahren ausgesetzt sein.
Hundehalter, die einen Wagen besitzen, sind über kurz oder lang mit diesem Problem beschäftigt – und es gibt auch verschiedene Lösungen dafür. Um welche handelt es sich und welche Vor- und Nachteile weisen sie auf? Welche Richtlinien müssen sie erfüllen?
Vorgaben und Hinweise
Laut Absatz 1 des Paragrafen 23 der Straßenverkehrsordnung (StVO) ist der Führer eines Fahrzeugs verantwortlich dafür, dass beispielsweise Tiere nicht seine Sicht und sein Gehör beeinträchtigen. Da Haustiere wie alle Lebewesen zur „Besetzung“ (§ 23) gerechnet werden, müssen sie vorschriftsmäßig gesichert sein. Die Verkehrssicherheit insgesamt darf in keinem Falle durch Lebewesen, jedoch auch nicht durch die Ladung leiden.
Ausgehend von dieser Verkehrsregel wurden verschiedene Verfahren und Sicherungsobjekte entwickelt, um die als Haustiere beliebten Hunde im Auto mit sich zu führen zu können. Zwar existieren dafür keine gesetzlichen Prüfungsvorschriften. Doch Führer eines Fahrzeugs können sich an Normstandards wie DIN 75410-2 orientieren oder absolvierte Crashtests als Anhaltspunkt beim Kauf nehmen.
Besonders wichtig ist es insgesamt zu verhindern, dass das Tier in irgendeiner Weise bei einer Bremsung oder einem Unfall durch den Wagen geschleudert wird. Dies kann nicht nur das Leben des Tieres, sondern auch das potenzieller Mitfahrer sowie das des Fahrers gefährden.
Sicherheitsgurte
Ein Sicherheitsgurt für Menschen ist für Hunde nicht ausreichend. Haltegurte für diese Tiere müssen eine hohe Festigkeit aufweisen. Sie müssen breiter sein als die Sicherungsgeschirre für Menschen und sollten eine Polsterung aufweisen, um den empfindlichen Brustkorb der Hunde zu schonen. Sind sie zu schmal oder besitzen Plastikverschlüsse, können die Gurte reißen.
Außerdem sollten Sicherheitsgurte für Hunde an beiden Seiten fixier- und justierbar sein sowie über Metallschnallen verfügen. Bei den unterschiedlichen Größen der Hunde sollte man dies nutzen, um eine möglichst geringe Gurtlänge zu erreichen. So wird der Hund im Falle eines Aufpralls nicht weit nach vorne geschleudert, was bei einem Unfall für das Tier sowie die Person auf dem Sitz vor ihm Gefahren bergen würde.
Zudem kann ein Tier bei zu großer Bewegungsfreiheit unversehens den Fahrer beim Führen des Fahrzeugs stören. Von Vorteil für die Menschen, die ihren Hund im Auto mitführen, ist die problemlose Bedienung des Gurts, der in der Regel genauso zu bedienen ist wie sein Pendant für Menschen.
Schalen und Sicherheitssitze
Die im vorherigen Abschnitt erwähnte Variante mit einem Sicherheitsgurt wurde in den letzten Jahren ausgeweitet. Er wird dabei mit einer kleinen Box oder einem kofferartigen Behältnis kombiniert, was deutlich mehr Schutz bietet. Gut sortierte Onlineshops für Tierbedarf wie Moderne Hausfrau oder andere bieten die beispielsweise mit Isofix stabil, aber zuweilen etwas umständlich zu befestigenden Hundesicherheitssitze an. Eine beidseitige Befestigung schränkt hier den Bewegungsspielraum des Tieres so ein, dass das Spiel des Gurts und damit die Gefahren für Fahrer und Mitfahrer eliminiert werden.
Allerdings müssen die Hundehalter das Tier zunächst an den begrenzten Spielraum für Bewegungen jeder Art gewöhnen. Weitere Vorzüge eines Hundesicherheitssitzes bestehen darin, dass Verschmutzungen des Autos durch den besten Freund des Menschen vermieden werden und dass dieser auch – beispielsweise auf Reisen in Hotels – darin nächtigen kann, sofern er sich darin wohlfühlt.
Schutzdecken und Raumteiler
Meist günstiger als crashtestgeprüfte Sicherheitssitze sind Schutzdecken, die beispielsweise an den Kopfstützen der Vordersitze angebracht werden. Der Hund wird dann auf der Rückbank transportiert. Bei leichten Kollisionen oder regulären Bremsmanövern bietet eine solche Schutzdecke zwar einen gewissen Schutz.
Bei einem richtigen Unfall ist eine solche Schutzdecke in der Regel keine adäquate Sicherung. Aufgeregte Tiere können dennoch während der Fahrt den Fahrzeugführer und beim Unfall die Sanitäter stören. So sollten sie bei mittleren oder längeren Fahrten möglichst nicht eingesetzt werden.
Ähnlich verhält es sich mit Netzen von Bändern oder Gurten, die die Vordersitze von der Rückbank trennen. Zwar sind diese Flechtschutzwerke zumeist stabil und flexibel. Wie bei der Schutzdecke ist jedoch die Rückbank dadurch für Personen nicht mehr benutzbar. Zudem ist die Montage bei solchen Raumteilern aufwändig und der Preis relativ hoch.
Transportboxen
Ähnlich wie die oben genannten Sicherheitssitze muten Transportboxen an, deren Kosten abhängig von Beschaffenheit und Material (Metall, Plastik) stark schwanken: https://www.expertmensch.de/transportbox-test/ Auch in den käfigartigen Gebilden können die Hunde schlafen und sind relativ sicher. Voraussetzung ist allerdings, dass man die Boxen selbst vor dem Umherfliegen sichert (zumindest auf der Rückbank kann dies wichtig sein) und dass das Tier sich an den Aufenthalt darin gewöhnt hat.
Ist dies allerdings der Fall, werden Tiere schneller ruhig als bei den anderen Transportmöglichkeiten, da sie wie in einer Art Hundehütte sich geborgen fühlen. Probleme können durch eine fehlende Sicherung nach vorne entstehen. Zudem sind die Boxen, abhängig vom Material, zuweilen schwer zu tragen.
Anregung zum Nachdenken
Letztendlich kommt es nicht nur auf die Ansicht des Fahrers an, sondern auf den Charakter der mit dem Hund geplanten Fahrten und auf das Tier selbst. Verantwortungsbewusste Fahrer, die ihr Haustier im Auto mit sich führen wollen, sollten daher die verschiedenen Möglichkeiten gründlich abwägen.
Wer noch mehr Anregungen benötigt, findet auf Infoportalen wie dem des ADAC Hilfe und weitere Details zum Thema. So kann jeder Hundehalter für sich selbst, aber auch für seinen Hund, die beste Entscheidung treffen.