Sie stand mit Plácido Domingo und José Carreras auf der Bühne, moderierte den Semperopernball in Dresden und gilt auch international als herausragende Sopranistin: Eva Lind hat sich ganz der klassischen Musik verschrieben. Weniger bekannt: Die Sängerin ist absolute Hundeliebhaberin und engagiert sich ehrenamtlich für den Tierschutz.
Eva Lind ist sich sicher:
„Die Liebe zu Vierbeinern wurde mir schon in die Wiege gelegt, da auch meine Mutter große Tierfreundin ist und immer Hunde hatte.“ Schon als Kind kümmerte sie sich um zwei Katzen, mit acht Jahren war sie dann „bereit für den ersten Hund“.
Bis ihre Eltern ein Einsehen in diesen kindlichen Wunsch hatten, musste Eva Lind jedoch zu drastischen Mitteln greifen: „Mein Zimmer glich einem zoologischen Garten, ich schleppte alles an Tieren an, was ich finden konnte. Spinnen, Würmer, Fliegen, Käfer, ja sogar Mäuse hielt ich als Haustiere. Meine Mutter war fertig mit den Nerven“, lacht die gebürtige Innsbruckerin.
Die „tierische Erpressung“ zeigte schließlich Wirkung und Eva Lind bekam ihren ersten Hund: Einen blonden Labradormischling aus dem Tierheim. „Meine Freude hätte nicht größer sein können, ich war im siebten Hunde-Himmel!“, erinnert sich die Opernsängerin.
„Die Liebe zu Hunden hat mich nie wieder losgelassen“
Kein Hund an ihrer Seite? Für Eva Lind kaum vorstellbar. Im Lauf der Jahre hatte sie Vierbeiner unterschiedlichster Rassen, diverse Mischlinge aus dem Tierheim aber auch Straßenhunde aus Spanien. „Einmal hatte ich sogar acht Hunde gleichzeitig, als meine Dackelmischlingsdame Cindy sechs Junge bekam. Diese habe ich gemeinsam mit Susi, meinem damaligen Schnauzermix, gemeinsam aufgezogen“, erzählt die sympathische Österreicherin.
Mittlerweile hat sie ihre Lieblingsrasse für sich entdeckt: Französische Bulldogen. „Ich weiß es noch wie heute: Auf dem Weg zu einer Vorstellung in der Wiener Staatsoper kam mir ein Mädchen mit einer dunkel gestromten Französischen Bulldoge entgegen – da war’s um mich geschehen! Ich fand dieses drollige Muskelpaket mit den riesigen abstehenden Fledermausohren einfach unglaublich süß!“
Bereits ein paar Monate später war Eva Lind stolze Besitzerin von Lucy, einer Bulldoggendame aus England. Anni und Emil, ihre heutigen Bulldoggen, begleiten die Opernsängerin auch auf Tournee. „Ich bin beruflich viel unterwegs. Französische Bulldoggen sind da ideale Begleiter, denn sie sind nicht zu groß, aber doch ‚richtige Hunde’. Dazu sind sie intelligent, gelehrig, kinderlieb und sehr anschmiegsam. Während der Vorstellung warten meine beiden Extremkuschler geduldig in der Garderobe.“
Ehrenamtliches Engagement für Tiere
Ob im Rahmen einer Spendengala für die Deutsche AIDS-Stifung oder als Botschafterin der ZNS – Hannelore Kohl Stiftung, Eva Lind engagiert sich für vielfältige Projekte. Natürlich dürfen dabei auch die Tiere nicht zu kurz kommen, denn: „Tiere liegen mir einfach am Herzen.“ Als ehrenamtliches Vorstandsmitglied im Tierschutzverein Tirol setzt sich die Sopranistin dafür ein, dass ausgesetzten oder kranken Tieren so effektiv wie möglich geholfen werden kann. Ihren Namen und ihr Gesangstalent stellt sie beispielsweise für Benefizkonzerte gerne zur Verfügung.
Die Erlöse solcher Veranstaltungen kommen dem Tierheim Innsbruck direkt zugute. Das nächste Benefizkonzert findet am 5. Mai 2012 an einem besonders festlichen Ort statt: Eva Lind wird in den Swarovski Kristallwelten in Wattens (Tirol) „Juwelen der Klassik“ präsentieren, unter anderem mit Meisterwerken von Mozart, Verdi und Johann Strauß. Mit den Einnahmen wird ein neues Kleintierhaus gebaut.
Eva Lind, „Meine schönsten Hundegeschichten“,
Aquensis Verlag, 104 Seiten, 19,80 Euro.
Eva Lind erzählt herzerfrischende und humorvolle Geschichten rund um das Zusammenleben mit ihren Vierbeinern. Mit vielen Fotos.