Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) wählt jedes Jahr zusammen mit anderen Verbänden die Tiere und Pflanzen des Jahres. In Zusammenarbeit mit dem Landesbund für Vogelschutz (LBV) wurde nun der Vogel des Jahres 2011 gekürt: Der Gartenrotschwanz.
Mangelnder Lebensraum
Der hübsche Vogel des Jahres 2011 ist selten geworden, denn er stellt hohe Ansprüche an seine Umgebung. Aber immer weniger Gärten in Deutschland würden dem genügen, so der NABU in einer Pressemitteilung. Seinen Namen hat der Vogel des Jahres 2011 von seinem ziegelroten Schwanz, an dem man den Gartenbewohner leicht erkennen kann. Doch war er früher weit verbreitet, ist der Vogel inzwischen kein allzu häufiger Anblick mehr. „Im Jahr des Gartenrotschwanzes wollen wir auf die Gefährdung dieses farbenprächtigen Vogels aufmerksam machen und zeigen, dass oftmals schon mit einfachen Mitteln neue Lebensräume, wie Streuobstwiesen, geschaffen werden können“, so Helmut Opitz, Vizepräsident des NABU.
Nisthöhlen dringend gesucht
Streuobstwiesen zählen zu den typischen Lebensräumen des Gartenrotschwanzes. Der kleine Vogel braucht die Nisthöhlen in den Stämmen der alten Obstbäume, um seinen Nachwuchs aufzuziehen. Darüber hinaus locken die Bäume jede Menge Insekten an, von denen sich die Vögel ernähren. Doch die alten Streuobstwiesen werden in Deutschland immer seltener, sie müssen Neubaugebieten und Obstplantagen weichen. Schätzungen der beiden Verbände zufolge gibt es in Deutschland höchstens noch 300.000 Hektar Streuobstwiesen – und diese müssen erhalten bleiben, so der NABU. „Die Bewirtschaftung von gepflegt und nicht gegen ertragreichere Plantagen eingetauscht.
Kleingartenanlagen bevorzugt
Neben Streuobstwiesen hält sich der Vogel des Jahres 2011 bevorzugt auch in Kleingartenanlagen mit altem Obstbaumbestand auf. Auch dort findet der etwa 14 Zentimeter große Vogel ideale Bedingungen, um seinen Nachwuchs aufzuziehen und Nahrung zu finden. Um dem Vogel mehr Lebensräume zu schaffen, müsse auf sterile Rasenflächen, fremdländische Gehölze und den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln verzichtet werden. Denn die natürliche Vielfalt ist es, die der Gartenrotschwanz braucht.
Nistkästen, eine Alternative für die Wohnungsnot
Wer dem Vogel des Jahres 2011 in seinem Garten helfen möchte, der kann ihm auch spezielle Nistkästen anbieten, die die „Wohnungsnot“ des Gartenrotschwanzes lindern können. Doch viel wichtiger ist es noch, die alten Bäume mit ihren Höhlen zu erhalten, denn diese nimmt der Gartenrotschwanz noch viel lieber an. Darüber hinaus können mit Hilfe von Stein- oder Reisighaufen Sitzgelegenheiten geschaffen werden, die nicht nur dem Vogel des Jahres 2011 bei der Jagd helfen, sondern auch noch den Garten verschönern.