Der Hund ist oft der einzige Freund, der geblieben ist. Doch was tun Obdachlose, wenn ihr Hund krank wird, aber das Geld für eine Behandlung fehlt? Genau dann kommt das Team des Underdog-Projekt, dem Tierarzt für Obdachlose, zum Einsatz.
Pedro humpelt. Seit drei Wochen wird es immer schlimmer. Der vierjährige Schäferhund-Labrador-Mischling müsste dringend untersucht werden. Doch sein Mensch lebt auf der Straße und hat Mühe, überhaupt das Nötigste zum Überleben für sich und seinen Hund aufzutreiben. Woher soll er da das Geld für einen Tierarztbesuch nehmen? Herrchen mag gar nicht daran denken, was das Röntgen kosten könnte. Hundert Euro? 150 Euro? Dabei ist Pedro noch nicht einmal geimpft.
Tierarzt für Obdachlose: Letzte Rettung für Bedürftige in Not
Für manch obdachlosen Düsseldorfer ist es dann die letzte Rettung, wenn „Underdog“, der Tierarzt für Obdachlose, mal wieder in der Nähe parkt. Das Projekt der Initiative Fifty-Fifty wurde 2007 ins Leben gerufen. Mittlerweile macht die Besatzung der mobilen Tierarztpraxis im Zwei-Wochen-Rhythmus die Runde und kümmert sich um Tiere von Menschen, die ohne festen Wohnsitz oder auf der Straße leben. Neben bis zu fünf ehrenamtlichen Veterinärmedizinern sind Rita Lang als tierärztliche Assistentin und Julia von Lindern als Sozialarbeiterin im Einsatz. Denn über das Hilfsangebot für Vierbeiner, darunter neben Hunden auch Katzen, Ratten oder Hamster, soll ebenso der Mensch auf lange Sicht unterstützt werden. Das Engagement des rollenden Tierarzt für Obdachlose wurde bereits zwei Mal mit der „Goldenen Pfote“ von Tasso und Ende 2010 vom „Dogs“-Magazin in der Kategorie „Tierschutz“ ausgezeichnet.
Tierarzt für Obdachlose: Hilfe nur für die Ärmsten
Zur Routine im Praxismobil gehören neben Impfungen, Flohbekämpfung oder allgemeinem Gesundheitscheck auch die Klärung von Basisfragen zu Versicherung oder Sachkundenachweis. Kastrationen von Katern können im Bus durchgeführt werden. Bei aufwändigeren Eingriffen sucht der Tierarzt für Obdachlose individuelle Lösungen. Das in dieser Form in Deutschland bislang einzigartige Projekt wurde von Anfang an gut angenommen. Im Jahr 2010 sind über 400 Hilfsbedürftige in der Kartei registriert, Tendenz steigend. Das Angebot richtet sich ausschließlich an die Ärmsten der Armen. Doch immer mehr Rentner oder Hartz-IV-Empfänger, die sich den Besuch beim Tierarzt einfach nicht mehr leisten können, fragen an. Sie müssen abgewiesen werden. Fatal, dass nun das Land Nordrhein-Westfalen den Zuschuss finanzieller Mittel nach drei Jahren streichen musste. Spenden sind dringender denn je gefragt. Aber auch ein Einkauf im Underdog-Online-Shop kann Mensch mit Hund schon weiterhelfen.
Hier können Tier- und Menschenfreunde dem Tierarzt für Obdachlose helfen:
Asphalt e.V./fiftyfifty, Stichwort: underdog Postbank Essen,
BLZ 360 100 43, Konto-Nr. 539661-431.
Weitere Informationen zum Tierarzt für Obdachlose finden Sie auf underdog.